24. Juni 2012

Zum Glück alles GUT!

So hab ich unsre Johanna das erste Mal gesehen als ich von der Vollnarkose nach dem Not-KS aufgewacht bin, auf einem Foto..
sie sieht da wie eine kleine Weihnachtselfe aus <3
kurzer Geburtsbericht:

 Überglücklich können wir die Geburt von klein Johanna Marie vermelden!

Sie wurde aber heute Mittag 12:41 per NotSectio geholt.
Alles musste sehr sehr schnell gehen. Ich hatte seit 10:00 Wehen in kurzen Abständen, Fritz war gsd zu Hause. Schnell gepackt u Maximilians Betreuung organisiert, sind wir guter Dinge ins KH gefahren.Wobei ich nach dem Duschen im Badezimmer Fritz noch unter Tränen mitgeteilt habe: "Ich habe Angst!"
Im Auto kamen alle 5 Minuten Wehen. Mittags machte die GynAmbulanz natürlich zu und mit besten Wünschen von der diensthabenden Hebamme gingen wir rüber zu den Kreißsälen. Dort hat man wiederum der Hebamme Bescheid gesagt und wir haben uns gemütlich hingesetzt, Wehen veratmet und gewartet. Die Hebamme kam ein paar Minuten später und nach kurzer Erklärung wollte sie sich selber überzeugen wie die Dinge stünden..
Mumu 1-2fingerdurchlässig, Blutung und Wehen. Dann sollte CTG gemacht werden. Mir waren heute irgendwie noch ned so wirklich Kindsbewegungen aufgefallen.. Am Vorabend schon. Alles eher normal hätte ich gresagt. Johanna war immer recht aktiv wenn ich es nicht war :) Also wenn ich mich mit Maximilian zum Mittagsschläfchen hingelegt hab, oder abends Ruhe hatte. Von da her war tagsüber noch nicht der Moment gewesen wo ich mir Sorgen gemacht hätte.. Herztöne wurden gefunden, aber nicht zw 120 u 160 sondern um die 80 Schläge pro min.
Sofort rief sie den Arzt. Ich bekam wehenhemmende Mittel gepritzt. Der Arzt erklärte mir ganz vorsichtig: "Irgendwas taugt dem Baby gar nicht"
Es wurde aber nicht besser. An der andren Hand wurde mir wohl was zur Beruhigung angehängt. Ich sollte gut atmen - das tat dem Baby gut. Ganz kurz wurde ich noch aufgeklärt: die Entscheidung zum Not-Kaiserschnitt wurde schnell getroffen. Vollnarkose - das traf mich sehr.. Tief schnaufend habe ich nur noch genickt, mit den Tränen gekämpft und den Blick meines Mannes gesucht und gefunden. Was ist los, was geschieht nun? Alles wird gut!
Und schon furen sie mit mir im Bett los. Ich habe die so gut es gingt tief durchgeatmet.. Als sie mit dem Bett zu rennen begannen hab ich die Augen geschlossen. Rein in den OP-Saal. Hose ausgezogen. Hingelegt, die Narkose fing an zu wirken. Ich war noch nicht ganz weg als eine Schwester sagte "wir können!" - ich dachte noch NEIN! Ich bin noch da! Und schon war ich weg.

Gefühlte Stunden später wachte ich auf.
Eine Schwester war bei mir. Mir ging es gut.
Langsam dämmerte es mir. Wo ist mein Baby, wo ist meine Johanna. Geht es ihr gut?
Mein Körper war noch nicht so weit wie mein Geist.. Ich brachte ein "Baby? gesund?" hervor und die Schwester bejahte es und baute mich auf. Sie hatte mir gleich das "Weihnachtselfenbild" gezeigt und an den Haltegriff gepinnt. Ich tat mir noch schwer mit dem Schauen, meine Augen schliefen noch.. Und Brille hatte ich auch keine auf.
Dann kam schon mein Mann. Ich war nimmer alleine und fühlte mich gut. Ich bekam auch meine Brille und konnte meine Mausi anschauen. Sie war mir fremd. Ich konnte sie mir gar nicht vorstellen. Das ist mein Baby? Sehr abstrakt. Aber es war wohl so.
Kurz drauf kam ein Welser Arzt und brachte uns unser Mädi. Im Glaskasten. Mir schnürte es den Hals zu. Da lag sie drin. Aber diesmal fühlte es sich wirklich so an: das war unser neues kleines Baby! Und dann erklärte der Arzt schon kurz, dass sie zur Beobachtung nach Wels auf die Neo überstellt werden muss.
Autsch. Nun schnürte es mir den Hals noch weiter zu. Sie muss weg. Wie schrecklich hat sich das angefühlt. Ich könne sicher bald hinterher.. und außerdem geht es ihr den Umständen entsprechend gut!
Ja, so muss das wohl sein.
Sie brachten Johanna weg und wir kamen wieder ins Kreißzimmer.
Fritz war da. Die Hebamme war da. Es war so kuschlig im Bett. Die Schmerzmittel wirkten. Mir tat nix weh. Alles war gut - bis auf die vielen Fragen. Fritz hat mir noch einiges erzählt was noch passierte oder was er denn mitbekam und was gesagt wurde..
Dann kam der Arzt und sagte so etwas Unwirkliches wie:
Das Baby lebt!
"Ja, das ist doch eh klar, und nun bitte erklären Sie was wie und WARUM alles so kam! " waren meine Gedanken.
Viele Informationen gab es nicht. Es kam aus Wels ein "Daumenhoch". 
Die Hebamme hatte mcih noch ermuntert, wenn ich gleich zur Johanna nach Wels wollte sollte ich darauf bestehen - es würde MIR dann besser gehen. Der Arzt wollte mich zuerst noch hier behalten, um alles ein wenig verdauen zu können, aber auf meinen Wunsch hin hat er dann sofort Zimmer und Transport bestellt und wir haben uns verabschiedet.
In Wels angekommen zog sich alles etwas. Fritz hielt es nimmer aus und hat mich gleich Mal verlassen um unser Mausi zu sehen.
Ewig :) später konnte er mir Gutes berichten und die ersten Fotos und Videos zeigen.
Ich war so stolz. Sie war und ist so schön! Eine Kämpferin! Sie hatte sofort einen irrsinnig starken Saugreflex. Sämtliche Screenings wären gut. Sie hatte sich sehr schnell und sehr gut erholt. Prognose war positiver. Dennoch wusste man nicht wie lange es ihr schlecht ging, oder warum alles so kam. Man müsse wohl noch länger beobachten. Man könne nix ausschließen. *schluck* Schlimme Gedanken wurden schnell beiseite geschoben. Ich konnte es kaum erwarten sie zu sehen. Abends durfte ich dann im Bett zu ihr <3

Die Untersuchungen ergaben nix, jeden Tag wurde es besser, sie wurde fitter, trank gut, konnte die Neo verlassen, und bald darauf ging sie mit mir heim zu unsren Männern <3

Wie schlimm es um sie stand kam erst nach und nach auf - bzw. wurde es mir zugemutet. Oder wurde es mir klar. 
Ich mag nicht gerne dran denken. Irgendwann kommt der Zeitpunkt es zu verarbeiten, nun hab ich keine Zeit. Unsre beiden Kinder entwickeln sich prima :) nichts andres zählt.
Ich bin unendlich dankbar! Sehr viele kleine Momente haben Johannas Weg ins Leben ermöglicht!
Danke


Sie wog 3065g und war ca 48cm lang.
<3

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